Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien Fachtagung "Jugendgefährdung im Kontext von politischem Extremismus" am 19.11.2019

Beisitzerinnen und Beisitzer der BPjM auf der Fachtagung "Jugendgefährdung im Kontext von politischem Extremismus" am 19.11.2019
Fachtagung "Jugendgefährdung im Kontext von politischem Extremismus" am 19.11.2019© Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)

Derzeit werden Stimmen laut, die vor einer Zerstörung der Demokratie, des öffentlichen Gespräches, der (Leit-)Kultur oder des gesellschaftlichen Werte- und Normenkonsens warnen. Zeitgleich zeichnen sich gesellschaftliche Tendenzen ab, wonach unter anderem aufgrund der Komplexität der individuellen wie gesellschaftlichen Herausforderungen eine Zugewandtheit zu Angeboten mit vermeintlich einfachen Antworten besteht. Trotz des unterschiedlichen Umgangs ist dabei die Suche nach Orientierung eine wesentliche Gemeinsamkeit. Die Aufnahme eines Mediums in die Liste jugendgefährdender Medien markiert die Gefahr für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit und damit einer sozialethischen Desorientierung.
Der aus der Spruchpraxis der Bundesprüfstelle abzuleitende Orientierungsrahmen dient dazu, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern, zu sichern und zu erhalten.

Im Rahmen der Fachtagung wurde das Thema „Jugendgefährdung im Kontext von politischem Extremismus“ zunächst aus diversen Blickwinkel beleuchtet: Der Diplom-Sozialpädagoge Jan Raabe präsentierte die Ergebnisse seiner Analysen hinsichtlich des Verhältnisses von Jugendkultur und Rechtsextremismus, bevor Herr Philip Schlaffer von Extremislos e.V. den Teilnehmenden Einblicke aus der Perspektive eines Aussteigers gewährte. Nach der Erläuterung psychologischer Hintergründe durch Denise Michels und der Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch Corinna Bochmann (beide BPjM) diskutierten die Beisitzerinnen und Beisitzer anhand von Beispielen über die Grenzen der Jugendgefährdung  und tauschten sich über Kriterien zur Bewertung extremistischer Inhalte aus.

Die Erkenntnisse aus der Fachtagung fließen in die Arbeit der Bundesprüfstelle und in die Öffentlichkeitsarbeit ein.