Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz Ausgabe 1/2022 der Fachzeitschrift BPJMAKTUELL erschienen

Die erste Ausgabe der BPJMAKTUELL eines jeden Jahres widmet sich im ersten Schwerpunkt traditionell der Jahresstatistik des jeweils zurückliegenden Jahres. Im zweiten Schwerpunkt wird das Thema „Informationskompetenz junger Menschen“ beleuchtet.

Die Jahresstatistik 2021 bildet die Arbeit der Prüfstelle für jugendgefährdende Medien im zurückliegenden Jahr anhand von verschiedenen Parametern statistisch ab. So gibt sie beispielsweise Aufschluss über die Anzahl der durchgeführten Verfahren, die geprüften Medienarten und über die verschiedenen Indizierungsgründe im vergangenen Jahr. Die ausgewählten Parameter sollen in der Gesamtschau Hinweise auf kinder- und jugendmedienschutzrelevante Entwicklungen und gesellschaftliche Veränderungen ermöglichen.

Bei den Gründen für die Aufnahme in die und den Verbleib in der Liste jugendgefährdender Medien waren im Jahr 2021 kinder- und jugendpornografische Inhalte am häufigsten vertreten, gefolgt von Medien mit nationalsozialistischem Gedankengut (Verherrlichung oder Verharmlosung des Nationalsozialismus).
Trotz der im Jahr 2021 Corona-bedingt weiter erschwerten Bedingungen bei der Durchführung der Gremiensitzungen ist mit 1.211 durchgeführten Verfahren gegenüber 867 durchgeführten Verfahren im Vorjahr 2020 ein deutlicher Anstieg der Verfahrenszahlen zu verzeichnen. Auch die bei der Prüfstelle für jugendgefährdende Medien eingereichten Anträge und Anregungen von in Summe 1.010 Anträgen und Anregungen in 2021 sind gegenüber insgesamt 650 Anträgen und Anregungen in 2020 gestiegen.

Das Schwerpunktthema „Informationskompetenz junger Menschen bei der digitalen Mediennutzung“ wird zunächst grundlegend durch das Autorenteam Daphné Çetta, Laurine Messner und Prof. Dr. Joachim Griesbaum von der Universität Hildesheim betrachtet, die einen Einblick dazu geben, was Informationskompetenz junger Menschen bedeutet. In einem zweiten Schwerpunktbeitrag beleuchten Dr. Sascha Hölig und Leonie Wunderlich vom Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut die Nachrichtennutzung, Meinungsbildung und Informationsorientierung junger Menschen in digitalen Medienumgebungen, um dadurch Ansätze zur Stärkung von Informationskompetenz zu identifizieren.

Die Rubrik „Spruchpraxis“ informiert über die Indizierungspraxis der Prüfstelle für jugendgefährdende Medien im Bereich der „Neuen psychoaktiven Stoffe (NPS)" bzw. der sogenannten (rechtlich unzutreffend) „Legal Highs“.

Als praxisorientierte Ergänzung zum Schwerpunktthema wird in der Rubrik „Wissenswert“ das pädagogische Projekt „firewall – Hass im Netz begegnen“ durch das Projektteam der Amadeu Antonio Stiftung vorgestellt.

Zu den Online-Beiträgen der BPJMAKTUELL-Ausgabe 1/2022.