Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz Beirat der BzKJ berät über verstärkte Kinder- und Jugendbeteiligung im Kinder- und Jugendmedienschutz

Der Beirat berät die BzKJ zur Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes und ist selbst bereits mit einer direkten Kinder- und Jugendbeteiligung ausgestattet. Zwei der insgesamt zwölf Mitglieder sowie deren Stellvertretungen dürfen zum Zeitpunkt ihrer Berufung höchstens 17 Jahre alt sein. So wie die erwachsenen Mitglieder des interdisziplinär zusammengesetzten Gremiums bringen sie ihre Erfahrungen und Expertise unmittelbar in die Arbeit des Beirats ein.

Die heute 14-jährige Anais Böhme und der mittlerweile 18-jährige Lukas Pohland wurden ebenso wie ihre Stellvertretungen in einem bewerberoffenen Auswahlverfahren in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bundesjugendring als Mitglieder für den Beirat ausgewählt.

„Ich engagiere mich im Beirat der BzKJ, weil ich es wichtig finde, dass Entscheidungen für Kinder mit Kindern getroffen werden,“

so die Schülerin Anais Böhme. Und weiter Lukas Pohland, erster Vorsitzender des Cybermobbing-Hilfe e. V., zur Motivation für sein Engagement:

„Der von mir gegründete Verein Cybermobbing-Hilfe hat tagtäglich mit jungen Betroffenen von Beleidigungen, Hasskommentaren und systematischem Mobbing im Internet zu tun. Unsere Erfahrungen, wie Betroffene sich aus diesem Teufelskreis befreien können, bringe ich gerne in die Entwicklung präventiver Maßnahmen mit ein, um Minderjährige zukünftig stärker vor den Gefahren im Netz zu schützen.“

Ergebnis der zweitägigen Beiratssitzung im LVR-Landesmuseum in Bonn ist die Grundlage für ein Ideen-Dossier, das nun in der BzKJ ausgearbeitet wird. Das Dossier soll die Behörde dabei unterstützen, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen über den Beirat hinaus auch in weiteren Arbeitsprozessen umzusetzen. Maßgabe ist dabei, die Teilhabe so zu gestalten, dass sie auch von Kindern und Jugendlichen selbst für gut befunden wird. Dazu Lukas Pohland (18):

„Für mich ist es wichtig, dass von Anfang an das Ziel der Beteiligung feststeht und wie junge Menschen dargestellt werden und wirken. Zudem muss bereits vorher klar sein, was mit den Ergebnissen passiert. Selbst wenn diese den Initiatorinnen und Initiatoren nicht passen sollten, müssen sie trotzdem berücksichtigt werden. Transparenz und verständliche Hintergrundinformationen sind weitere wichtige Aspekte.“

Und Anais Böhme (14) ergänzt:

„Ich finde Beteiligungsformate sollten übersichtlich und einfach aufgebaut sein. Die Beteiligung soll keine Herausforderung darstellen.“

Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ, zieht am Ende des zweiten Sitzungstages eine positive Bilanz und betont die Bedeutung der Perspektive von Kindern und Jugendlichen für die Arbeit der BzKJ:

„Wir sind sehr dankbar für die vielfältigen Perspektiven des Beirates und die große fachliche Expertise seiner Mitglieder. Gerade die Beteiligung der Jugendlichen im Beirat ist für uns als BzKJ sehr wertvoll. Ihre Erfahrungen und Haltungen zu Themen ihres digitalen Alltags machen unsere Arbeit besser und lebensnäher. Die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wollen wir deshalb auch in anderen Arbeitsbereichen erproben und ausbauen, um mehr Jugendliche und ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Betroffenheiten abzubilden.“

Weiterführende Informationen zur Arbeit des Beirates der Bundeszentrale für Kinder und Jugendmedienschutz finden Sie auf der Website der BzKJ unter der Rubrik „Beirat“
 

Über die BzKJ

Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen. Dabei handelt sie im Auftrag des Jugendschutzgesetzes (JuSchG). Zu ihren Aufgaben gehören die Indizierung von jugendgefährdenden Medien und die Überwachung systemischer Vorsorgemaßnahmen (wie z. B. sichere Voreinstellungen, Melde- und Abhilfeverfahren etc.) von Medienanbietern. Zudem vernetzt sie alle im Kinder- und Jugendmedienschutz wichtigen Akteurinnen und Akteure, fördert die kontinuierliche Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes und ermöglicht Eltern, Fachkräften, Kindern und Jugendlichen Orientierung für eine möglichst sichere Mediennutzung.