Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz BzKJ fördert sechs Projekte zur Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes

„Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz hat erstmalig Fördermittel ausgeschrieben und die Resonanz auf die Ausschreibung war sehr erfreulich. Die eingereichten Projekte haben nicht nur in Qualität und Relevanz überzeugt. Sie zeigen auch, wie vielfältig die Bedarfe zur Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes sind und mit welch unterschiedlichen Ansätzen digitale Räume kindgerechter gestaltet werden können“,

so Sebastian Gutknecht, Direktor der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz.

Folgende Projekte erhalten Fördermittel der BzKJ:

Konzepte für kindgerechte soziale Medien

Das Projekt von Seitenstark e. V. ist darauf ausgerichtet, Konzepte für kindgerechte soziale Medien zu entwickeln, die sowohl den Ansprüchen von Kindern als auch den Ansprüchen des deutschen und europäischen Kinder- und Jugendmedienschutzes gerecht werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Einsatz von Algorithmen und künstlicher Intelligenz. Das Projekt sieht die Entwicklung eines Prototyps unter Beteiligung von Kindern vor.

Hinweise für jugendgerechte Ausgestaltung von AGB

Das Projekt des JFF – Jugend Film Fernsehen e. V. beabsichtigt, Orientierungshinweise für eine jugendgerechte Ausgestaltung der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) von digitalen Diensten zu erarbeiten. Diese sollen mit Jugendlichen und Anbietern diskutiert, die Kernergebnisse dokumentiert und im Anschluss veröffentlicht werden.

Kinder-Suchmaschine als Multidevice-App

Das Angebot der Suchmaschine für Kinder „fragFINN“ des fragFINN e. V. soll auf eine hybride Multidevice-App umgestellt werden. Die Neuentwicklung wird speziell darauf ausgerichtet sein, Kindern im privaten und schulischen Kontext eine sichere und hochwertige Lernumgebung und Startrampe ins Internet auch auf Tablets zu ermöglichen.

Barrierefreie Jugendschutzprogramme

Die Jugendschutzprogramme des JusProg e. V. sollen barrierefrei gestaltet werden, um Menschen mit Seh- und Leseschwäche die Nutzung der Filtersoftware zu ermöglichen. Neben der Implementierung von Funktionalitäten wie Screenreader-Tauglichkeit oder Erklärtexten in leichter Sprache soll auch ein Erklärvideo in Gebärdensprache produziert werden.

Medienbildung für Eltern auf Social-Media-Plattformen

In dem Projekt des ComputerProjekt Köln e. V. sollen Videos, Podcasts, Stories und weitere Inhalte für die Verbreitung auf unterschiedlichen Social-Media-Plattformen entstehen. Diese Inhalte sollen Eltern niedrigschwellig und barrierefrei Wissen über populäre Dienste und aktuelle Trends vermitteln, damit sie ihre Kinder im Medienalltag kompetent begleiten können. Kinder und Jugendliche werden in das Projekt aktiv eingebunden.

Aufklärung über Cybergrooming

Der Kinderschutzbund Bundesverband e. V. beabsichtigt, sowohl Eltern als auch Kinder und Jugendliche zum Thema Cybergrooming aufzuklären. Zu diesem Zweck soll ein Video mit Erläuterungen und Handlungsempfehlungen von Expertinnen und Experten erstellt werden, das auch beispielhafte, für Cybergrooming übliche Chats enthält. Kurzversionen dieses Videos sollen über Social-Media-Kanäle verbreitet werden.

Über die BzKJ

Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen. Dabei handelt sie im Auftrag des Jugendschutzgesetzes (JuSchG). Zu ihren Aufgaben gehören die Indizierung von jugendgefährdenden Medien und die Überwachung systemischer Vorsorgemaßnahmen (wie z. B. sichere Voreinstellungen, Melde- und Abhilfeverfahren etc.) von Medienanbietern. Zudem vernetzt sie alle im Kinder- und Jugendmedienschutz wichtigen Akteurinnen und Akteure, fördert die kontinuierliche Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes und ermöglicht Eltern, Fachkräften, Kindern und Jugendlichen Orientierung für eine möglichst sichere Mediennutzung.