Kinder sind kein Content Nicht nur im Urlaub: Kinderfotos gehören nicht ins Netz!

Ganz gleich, wie niedlich oder lustig Kinderfotos auch sein mögen – ein verantwortungsvoller Umgang mit Kinderaufnahmen im Internet ist notwendig. Reichte es früher aus, die Kinder durch einen Smiley über dem Gesicht unkenntlich zu machen, um sie zu schützen, machen heute die neuen KI-Programme diesen Schutz unwirksam. Kinderbilder im Netz werden unter anderem für Betrug, Erpressung und zur Erstellung von Missbrauchsdarstellungen zweckentfremdet. Wer Kinderfotos oder Kindervideos veröffentlicht, muss wissen, dass dies auch langfristig noch unerwünschte Folgen für das Kind haben kann – das Netz vergisst nichts.

Studien* zeigen, dass das Teilen von Kinderbildern in sozialen Netzwerken häufig ohne Zustimmung der Kinder erfolgt. Laut der Studie fühlen sich Eltern in der Nutzung verschiedener Dienste und in der Frage, was dabei mit ihren Daten geschehen kann, nicht sicher. Entsprechend fallen ihre Entscheidungen so aus, dass sie ihre Daten und auch die ihrer Kinder kaum hinreichend schützen (*Quelle: „Sharing is not Caring“, Deutsches Kinderhilfswerk e. V.).

Die fünf Partner: klicksafe, SCHAU HIN!, Gutes Aufwachsen mit Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) und die Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs haben sich zusammengeschlossen, um vor Ferienbeginn im Rahmen einer Aktionswoche über den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Kinderbildern im Netz aufzuklären. 

Ziel der Kampagne ist es, Erziehende dafür zu sensibilisieren, Kinderaufnahmen nicht leichtfertig zu teilen und die Rechte ihrer Kinder zu achten. Um Eltern beim verantwortungsvollen Umgang mit Kinderbildern zu unterstützen, finden sich im Zeitraum vom 23. bis 30. Juni konkrete Informationen, Tipps und Ratgeber auf den Social-Media-Kanälen von klicksafe, SCHAU HIN! und Gutes Aufwachsen mit Medien sowie der BzKJ und der UBSKM.

„Zweifelsfrei sind Kinderbilder, gerade aus dem Urlaub, einzigartige Erinnerungen. Soziale Netzwerke und Messengerdienste bieten die Möglichkeit, diese besonderen Momente mit der Familie und Freunden zu teilen. Doch gerade hier lauern Risiken: Kinderbilder können schnell zweckentfremdet werden oder in falsche Hände gelangen. Die Folgen sind nicht absehbar. Doch Kinder haben ein Recht auf Schutz und Privatsphäre – und das gilt auch im digitalen Raum. Mit der Aktionswoche macht die BzKJ zusammen mit anderen starken Akteurinnen und Akteuren auf das Thema aufmerksam. Damit wollen wir uns für die Sicherheit und die Rechte unserer Kinder einsetzen“,

so Sebastian Gutknecht, Direktor der BzKJ.

Fünf Risiken, die beim Online-Umgang mit Kinderbildern zu beachten sind: 

  • Verlust der Nutzungsrechte: Beim Posten von Bildern oder Videos auf Social-Media-Plattformen geben Eltern in der Regel auch das Nutzungsrecht (AGB) für diese Bilder ab. Die Plattformen können die Bilder weltweit kostenlos nutzen und teilweise auch an Dritte weitergeben.
  • Veröffentlichung privater Informationen: Wenn mit Kinderbildern weitere Daten wie Name, Adresse, Schule, Kindergarten oder Verein genannt bzw. zu sehen sind, können Fremde das Kind aufsuchen oder es mit persönlichen Informationen ansprechen.
  • Cybermobbing und Bloßstellung: Kinderbilder können leicht genutzt werden, um Kinder online zu mobben und bloßzustellen. Fotos oder Videos können auch Jahre später noch eine Grundlage für potenzielle Mobbingangriffe bieten.
  • Missbrauch im sexuellen Kontext: Bilder von Kindern könnten für sexualisierte Zwecke missbraucht werden. Pädokriminelle suchen aktiv nach solchen Bildern, um sie in einschlägigen Online-Foren zu verbreiten und zu verkaufen.
  • Manipulation durch KI: Auch harmlose Bilder können digital bearbeitet werden. Veränderte Bilder können das Kind lächerlich machen, in unangemessenen Situationen darstellen oder diffamierende Inhalte enthalten.

(*Quelle: „Sharing is not Caring“, Deutsches Kinderhilfswerk e. V.). 

Folgen Sie der Kampagne auf Social Media unter #KindersindkeinContent

Auf diesen Social-Media-Kanälen läuft die Kampagne:

klicksafe:

https://www.instagram.com/klicksafe/
https://www.facebook.com/klicksafe
https://www.linkedin.com/company/klicksafe/

SCHAU HIN!:

https://www.instagram.com/initiative_schau_hin
https://www.facebook.com/schauhin/

GAmM:

https://www.linkedin.com/company/gutes-aufwachsen-mit-medien
https://www.instagram.com/gutes_aufwachsen_mit_medien/
https://www.facebook.com/IniGAmM

BzKJ:

https://www.linkedin.com/company/bundeszentrale-fuer-kinder-und-jugendmedienschutz
https://social.bund.de/@BzKJ

UBSKM:

https://www.instagram.com/missbrauchsbeauftragte

Weitere Informationen erhalten Sie unter: 

www.klicksafe.de
www.schau-hin.info
www.gutes-aufwachsen-mit-medien.de
www.bzkj.de
www.beauftragte-missbrauch.de

Über die BzKJ

Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) setzt sich dafür ein, Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen. Dabei handelt sie im Auftrag des Jugendschutzgesetzes (JuSchG). Zu ihren Aufgaben gehören die Indizierung von jugendgefährdenden Medien, die kontinuierliche Förderung der Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes sowie die Vernetzung aller im Kinder- und Jugendmedienschutz wichtigen Akteurinnen und Akteure. Zudem bietet sie Eltern, Fachkräften, Kindern und Jugendlichen Orientierung für eine möglichst sichere Mediennutzung. Die bei der BzKJ eingerichtete und unabhängige „Stelle zur Durchsetzung von Kinderrechten in digitalen Diensten“ (KidD) überwacht die Einhaltung struktureller Vorsorgemaßnahmen (z. B. sichere Voreinstellungen, Melde- und Abhilfeverfahren etc.) von Online-Plattformen mit Sitz in Deutschland nach dem europäischen Digital Services Act (DSA).