In Deutschland hat auch in diesem Jahr die durch die EU geförderte Initiative klicksafe die nationalen Aktivitäten zum SID koordiniert und ein umfangreiches Informations- und Serviceangebot für alle Interessierten zur Verfügung gestellt. Ziele sind insbesondere die öffentliche Bewusstseinsschaffung und Sensibilisierung für das Thema „Sicheres Internet“. Im Fokus steht in diesem Jahr das Thema „Wem glaube ich? Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake “.
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) koordiniert den gemeinsamen Strategieprozess „Digitales Aufwachsen. Vom Kind aus denken. Zukunftssicher handeln.“ von Bund und Ländern zur Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendmedienschutzes und operationalisiert diesen als langfristig angelegte ZUKUNFTSWERKSTATT.
Als erstes im Rahmen der ZUKUNFTSWERKSTATT erarbeitetes Ergebnis hat die BPjM bereits den Gefährdungsatlas veröffentlicht. Dieser enthält in seiner ersten Auflage einen Überblick über 35 verschiedene Medienphänomene, die mit potenziellen Gefährdungen für eine unbeschwerte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen beim Umgang mit analogen und digitalen Medien verbunden sind.
In Kapitel 3.2.25 wird beispielsweise auch auf das Medienphänomen und diesjährige SID-Thema „Fake News“ Bezug genommen sowie überblicksartig die damit einhergehenden Wirkebenen und Berührungspunkte von Kindern und Jugendlichen erläutert.
Der Gefährdungsatlas wird derzeit aktualisiert, die erste Auflage steht zum kostenlosten digitalen Abruf auf der Webseite der Bundesprüfstelle sowie als Printversion zur Verfügung. Die Printversion kann per E-Mail unter der Adresse zukunftswerkstatt@bpjm.bund.de angefordert werden.
In der behördeneigenen Fachzeitschrift BPJMAKTUELL wurde erst jüngst in Ausgabe 4/2020 das Schwerpunkthema „Verschwörungstheorien: Entstehung, Wirkweisen, Umgang“ mit den Beiträgen „Verschwörungstheorien: Eine Synopse “ (Prof. Dr. Michael Butter), „Psychologische Bedürfnisse hinter Verschwörungsglauben “ (Prof. Dr. Roland Imhoff), „Verschwörungstheorien in der Spruchpraxis der BPjM “ und „Verschwörungstheorien durchschauen: Praktische Tipps der Medienkompetenz-Initiative «so geht MEDIEN» für Jugendliche und Erziehende“ (Dr. Patrizia Kramliczek) behandelt.
Die BPJMAKTUELL erscheint vier Mal jährlich und bildet neben der Liste der jugendgefährdenden Medien redaktionelle Beiträge zu Schwerpunktthemen aus Praxis, Wissenschaft und Politik ab.
Einzelhefte (15 € inkl. Versandkosten) sowie Jahresabonnements (45 € inkl. Versandkosten) können über das BPJMAKTUELL-Bestellformular bestellt werden.