In Deutschland koordiniert die durch die EU geförderte Initiative klicksafe die nationalen Aktivitäten zum Safer Internet Day und stellt dazu ein umfangreiches Informations- und Serviceangebot zur Verfügung. Hierbei geht es insbesondere um die öffentliche Bewusstseinsschaffung und Sensibilisierung rund um das Thema „Online-Sicherheit“.
Auch für die Arbeit der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) ist das Thema „Sicheres Internet“ für Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung. Die BzKJ hat seit der im Mai 2021 in Kraft getretenen Novelle des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) die Rolle, die im JuSchG definierten Schutzziele für ein gutes Aufwachsen mit digitalen Medien langfristig zur Wirkung zu bringen. Ziel dabei ist es, Kindern und Jugendlichen eine unbeschwerte Teilhabe an den für sie relevanten Medien in sicheren Interaktionsräumen zu ermöglichen, sie mit Angeboten der Orientierung zu unterstützen und auch die Eltern entsprechend zu stärken. Diese Aufgabe nimmt die BzKJ in enger Zusammenarbeit mit den interdisziplinären Akteurinnen und Akteuren des Kinder- und Jugendmedienschutzes wahr.
Im Rahmen des diesjährigen Safer Internet Days beteiligt sich die BzKJ unter anderem an einem medienpolitischen Fachgespräch der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM). BzKJ-Direktor Sebastian Gutknecht hat zudem im Rahmen eines anlässlich des Aktionstages geführten Interviews für die „Kinder stark machen“-Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Fragen zum Thema „Medienkonsum und Medienkompetenz“ beantwortet.
Anknüpfend an das diesjährige SID-Motto „Fit für die Demokratie, stark für die Gesellschaft“ widmet sich auch die Ausgabe 1/2022 der behördeneigenen Fachzeitschrift der BzKJ „BPJMAKTUELL“ dem wichtigen Thema „Informationskompetenz junger Menschen bei der digitalen Mediennutzung“. Das Heft erscheint Ende Februar und enthält neben der Jahresstatistik 2021 die Schwerpunktbeiträge „Informationskompetenz als Basiskompetenz und Grundlage politischer Meinungsbildung“ (Daphné Çetta, Laurine Messner, Prof. Dr. Joachim Griesbaum) sowie „Nachrichtennutzung, Meinungsbildung und Informationsorientierung junger Menschen in digitalen Medienumgebungen“ (Dr. Sascha Hölig, Leonie Wunderlich). Daneben wird das pädagogische Projekt „firewall – Hass im Netz begegnen“ der Amadeu Antonio Stiftung vorgestellt. Die redaktionellen Beiträge werden nach Erscheinen einer jeden Ausgabe zum digitalen Abruf auf der BzKJ-Website unter „Service“ und dort unter „Publikationen“ bereitgestellt.
Mit dem jährlichen Safer Internet Day erfahren auch die Themen Online-Nutzung und Medienkompetenz stets eine große Aufmerksamkeit. Diesbezüglich finden Eltern, andere Erziehende, aber auch Kinder und Jugendliche selbst auf der BzKJ-Internetseite in der Rubrik „Medienerziehung“ eine beispielhafte Übersicht medienpädagogischer Institutionen und Praxisprojekte, die sich dem Thema Medienerziehung widmen.
Grundsätzliche Orientierung bietet auch der noch durch die vormalige Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien veröffentlichte Gefährdungsatlas, der zum kostenlosen digitalen Abruf auf der BzKJ-Website zur Verfügung steht und als Printversion per E-Mail an zukunftswerkstatt@bzkj.bund.de angefordert werden kann. Der Gefährdungsatlas macht auf der Grundlage der Mediennutzungsrealität von Kindern und Jugendlichen unter anderem auf 35 existierende Medienphänomene sowie auf die damit verbundenen potenziellen Gefährdungen als auch auf die möglichen Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche beim Digitalen Aufwachsen mit Medien aufmerksam. In Kapitel 3.2.25 wird beispielsweise auch das im Zusammenhang mit dem diesjährigen Safer Internet Day-Motto relevante Medienphänomen „Fake News“ beleuchtet sowie überblicksartig die damit einhergehenden Wirkebenen und Berührungspunkte von Kindern und Jugendlichen erläutert. Die zweite aktualisierte und erweiterte Auflage des Gefährdungsatlas steht kurz vor der Veröffentlichung.